Die Sprachentwicklungsstörung kann zum Zeitpunkt der „sensiblen Phase" (2. und 3. Lebensjahr) z.B. durch eine Hörstörung, Behinderung oder auch langanhaltende Mittelohrentzündungen verursacht werden.
Die Sprachentwicklungsstörung kann zum Zeitpunkt der „sensiblen Phase" (2. und 3. Lebensjahr) z.B. durch eine Hörstörung, Behinderung oder auch langanhaltende Mittelohrentzündungen verursacht werden.
Kinder mit einer SSES haben ein angemessenes Sprachverständnis, jedoch sind die Leistungen der gesprochenen Sprache deutlich unterhalb des altersentsprechenden Niveaus.
Von Fütterstörung spricht man, wenn ein Säugling oder Kleinkind die Nahrungsaufnahme durch Stillen oder Essen ablehnt bzw. verweigert. Dadurch ist es nicht in der Lage, ausreichende Nahrungsmengen aufzunehmen.
Eine verbale Entwicklungsdyspraxie (VED) ist eine angeborene Störung des Sprechens bei Kindern. Hierbei ist die Planung und Programmierung der Sprechbewegung gestört. Der Wortschatz ist altersentsprechend vorhanden und auch das Sprachverständnis ist normal ausgebildet, jedoch kann das Sprechen nicht geplant und ausgeführt werden.
Bei einer Artikulationsstörung handelt es sich um Fehler in der Lautbildung, die für das jeweilige Alter nicht mehr angemessen sind. Hier sind keine sensorischen, organischen bzw. neurologischen Erkrankungen oder falsche Sprachvorbilder verantwortlich.
Dysgrammatismus ist eine Teilproblematik einer kindlichen Spracherwerbsstörung. Hierbei sind Kinder nicht in der Lage, Wörter und Sätze ihrem Alter entsprechend aufzubauen und zu gliedern.
Hierbei handelt es sich um ein muskuläres Ungleichgewicht in Bezug auf die Mund- und Schluckmuskulatur. Die Bewegung und Koordination der entsprechenden Muskelgruppen gelingen nicht adäquat und die zugewiesenen Funktionen (primär: Schlucken, sekundär: Artikulation) sind beeinträchtigt. Betroffen sind auch die Zungen- und Lippenpartie, was sich zudem auf die Zahnstellung auswirken kann.
Stottern zählt zu den sogenannten Redeflussstörungen. Hierbei sind drei Kernsymptome einzeln oder in Kombination zu hören:
1. Repetition: Betroffene wiederholen einzelne Laute, Silben oder Wörter.
2. Prolongation: Betroffene dehnen einzelne Laute.
3. Block: Betroffene blockieren die Sprechmuskulatur (nicht willentlich), sodass das Zielwort meist explosionsartig mit viel Kraftaufwand ausgesprochen wird.
Hinzu können noch Begleitsymptome auftreten, von denen hier nur beispielhaft einige aufgezählt werden.
Motorisch/körperlich: Körperliche Anspannung, Blinzeln, Mitbewegungen des Körpers, schwitzen, zittern, uvm.
Emotional (in Sprechsituationen): Angst, Nervosität, Schamgefühl, Leidensdruck, Störungsbewusstsein,uvm.
Soziale Ebene: Rückzug, meiden von Sprechsituationen (z.B. im Unterricht nicht aufzeigen), uvm.
Auch Poltern zählt zu den Redeflussstörungen. Die Betroffenen sprechen oft sehr schnell, unrhythmisch und lassen Silben aus. Auch die Lautstärke, in der gesprochen wird, kann variieren. Oftmals sind im Gegensatz zu Stotterern Störungsbewusstsein und Leidensdruck nicht sehr stark ausgeprägt.
Der selektive Mutismus ist in der Medizin mit dem Hinweis auf eine psychische Störung gekennzeichnet. Betroffene sind in Situationen, in denen das Sprechen erwartet wird, nicht in der Lage, sich sprachlich zu äußern und bleiben „stumm". In anderen Situationen ist es ihnen dann wieder möglich. Intelligenz, Sprache und Sprachverständnis sind normal entwickelt. Es gibt drei verschiedene Typisierungen, die einzeln oder in Kombination auftreten können:
Typ 1: schüchtern; Betroffene meiden jeglichen Blickkontakt, drehen sich weg und wenn es ihnen gelingt sich sprachlich zu äußern, dann nur sehr leise. Bei einer starken Ausprägung sind Betroffene sogar motorisch gehemmt.
Typ2: passiv aggressiv; Betroffene werden wütend und zeigen in Sprechsituationen eine aggressive Körperhaltung.
Typ3: offen; Betroffene halten Blickkontakt, nicken oder schütteln den Kopf, wenn ihnen Fragen gestellt werden, zeigen auf Dinge im Raum, gehen also in die nonverbale Kommunikation.
Bei einer Stimmstörung hat sich die Stimme fortwährend verändert. Sie kann dabei heiser, gepresst oder belegt klingen. Von Aphonität spricht man, wenn die Stimme gar nicht mehr zu hören ist bzw. tonlos ist. Die Dysphonien können unterschiedliche Auslöser haben und werden auch entsprechend kategorisiert:
- Organische Stimmstörung
- Funktionelle Stimmstörung
- Hyper- und hypofunktionelle Störung
- Psychogene Stimmstörung
- Stimmstörungen durch hormonelle Einflüsse
- Mutationsstimmstörungen
- Dysodie (Störung der Singstimme)
- Rhinophonie (Nasalität)
Eine Aphasie kann durch eine Schädigung des Gehirns hervorgerufen werden. Hierzu gehören zum Beispiel: Schlaganfall, Aneurysma oder Schädel-Hirn-Trauma. Die Symptome treten in den Bereichen Sprechen, Verstehen, Lesen und Schreiben auf. Hier gibt es viele verschiedene Ausprägungen und die Symptomatik kann sich im Verlauf verschieben.
Die Dysarthrie ist eine erworbene, neurogene Kommunikationsstörung. Worte werden nicht richtig ausgesprochen und die Sprache klingt undeutlich und verwaschen. Das Sprachverständnis und der korrekte Sprachgebrauch bleiben hiervon unberührt.
Bei einer Sprechapraxie handelt es sich um eine erworbene, neurogene Kommunikationsstörung. Hierbei ist die Planung von Sprechbewegungen gestört, wobei die Sprechorgane keine eingeschränkte Funktion aufweisen. Dadurch können die Artikulation, die Sprechmelodie und der Sprechrhythmus (Prosodie) betroffen sein.
Von einer Schluckstörung spricht man, wenn Betroffene nicht in der Lage sind Nahrung, Flüssigkeiten oder gar Speichel sicher abzuschlucken.
Dies kann der Fall sein, wenn die am Schluckakt beteiligten Strukturen fehlerhaft zusammenwirken, eine Fehlfunktion aufweisen oder durch Veranlagung oder Operation ganz fehlen.
Bei einer AVWS handelt es sich um eine sogenannte Teilleistungsstörung. Hierbei sind die zentralen Prozesse des Hörens beeinträchtig. Das bedeutet, dass Betroffene einen unauffälligen Hörtest vorweisen können, jedoch das Gehörte und somit auch das Gesprochene nicht entsprechend verarbeiten und wahrnehmen können. Es wird auf dem Weg zum Gehirn nicht richtig verarbeitet.
Bis heute ist keine allgemein gültige Definition zu finden, welche die verschiedenen Lese-, Schreib- und Rechenprobleme angemessen beschreibt.
Aus pädagogisch-didaktischer Sicht sind folgende Aspekte unbedingt nennenswert: Sowohl bei einer Legasthenie als auch bei einer Dyskalkulie nehmen Betroffene ihre Umwelt anders wahr, da sie eine besondere Informationsverarbeitung und Lernfähigkeit haben. Das äußert sich so, dass die Aufmerksamkeit nachlässt, sobald sie auf Symbole wie Buchstaben und Zahlen treffen.
Legasthenen bzw. dyskalkulen Menschen fällt es somit erheblich schwerer, das Lesen, Schreiben oder Rechnen zu erlernen.
Ein entsprechendes Training und eine frühzeitige Intervention durch geschultes Fachpersonal kann den Umgang mit der Thematik sowie den Schulalltag erleichtern.
Es gibt verschiedene Ausprägungen und Bezeichnungen, die eben diese beschreiben:
- Isolierte Lesestörung/-schwäche
- Isolierte Rechtschreibstörung/-schwäche
- Kombinierte Lese- und Rechtschreibstörung/-schwäche
- Rechenstörung/-schwäche
Weiterhin ist eine Unterscheidung zwischen Störung und Schwäche notwendig, da dies im Zusammenhang mit dem Auslöser und des weiteren Vorgehens steht.
Darüber hinaus hat das Land NRW für Legasthenie einen Nachteilsausgleich vorgesehenen. Hierzu berate ich Sie gerne.